Lebensstil und Longevity: Die Bedeutung der „Magic 8“
Auf Longevity360 geht es um eine steigende Lebenserwartung und wie man gesund älter wird. Mit dem Fortschritt der Medizin und der Verbesserung der Lebensbedingungen hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung in vielen Teilen der Welt erheblich erhöht. Dennoch gibt es Unterschiede in der individuellen Lebenserwartung die stark vom individuellen Lebensstil abhängen.
Eine entscheidende Studie in diesem Zusammenhang ist die des MVP (Million Veteran Programs) aus dem Jahr 2023. Schauen wir uns die Ergebnisse dazu an und welche Ableitungen sich für die Praxis daraus ergeben.
Die Rolle des Lebensstils für die Langlebigkeit
Die Longevity-Forschung, die sich mit der Verlängerung der Lebensdauer und Verbesserung der Lebensqualität beschäftigt, hat zahlreiche Faktoren identifiziert, die unsere Lebenserwartung beeinflussen. Eine umfangreiche Studie des Million Veteran Program (MVP) hat acht wesentliche Lebensstilfaktoren identifiziert, die die Lebenserwartung erheblich beeinflussen können. Diese Magic 8-Faktoren sind:
- Nie Rauchen
- Regelmäßige körperliche Aktivität
- Kein übermäßiger Alkoholkonsum
- Erholsamer Schlaf
- Gesunde Ernährung
- Effektive Stressbewältigung
- Starke soziale Verbindungen
- Kein Opioidmissbrauch
Die MVP-Studie untersuchte die Auswirkungen dieser acht Lebensstilfaktoren auf die Sterblichkeit und die Lebenserwartung von US-Veteranen. Die Ergebnisse zeigten, dass Personen, die sich an diese gesundheitsfördernden Gewohnheiten hielten, ihre Lebenserwartung um mehr als 20 Jahre verlängern konnten. Eine beachtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass der persönliche Lebensstil mit vertretbarem Aufwand beeinflusst und eben auch geändert werden kann.
Lebensstilfaktor 1: Nichtrauchen
Rauchen ist eine der Hauptursachen für zahlreiche chronische Krankheiten, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und chronische Atemwegserkrankungen. Der Verzicht auf das Rauchen oder das Aufhören kann die Lebenserwartung erheblich erhöhen.
Interessanterweise kann in epigenetischen Tests sogar Jahre später noch festgestellt werden, ob eine Person einmal geraucht hat.
Lebensstilfaktor 2: Regelmäßige körperliche Aktivität – Bewegung
Regelmäßige Bewegung ist essentiell für die Aufrechterhaltung der körperlichen und geistigen Gesundheit. Sie hilft, das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes und andere chronische Erkrankungen zu senken.
Lebensstilfaktor 3: Kein übermäßiger Alkoholkonsum
Ein moderater Alkoholkonsum, vorzugsweise in Form von Rotwein, kann gesundheitliche Vorteile bieten, während übermäßiger Konsum das Risiko für Lebererkrankungen und andere gesundheitliche Probleme erhöht.
Lebensstilfaktor 4: Ausreichender, erholsamer Schlaf
Ausreichender und qualitativ hochwertiger Schlaf ist entscheidend für die körperliche und geistige Erholung. Der Körper braucht diese Regenerationszeit. Schlafmangel kann das Risiko für eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen, einschließlich Herzkrankheiten und Diabetes, erhöhen.
Lebensstilfaktor 5: Gesunde Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung, reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten, trägt zur allgemeinen Gesundheit bei und kann das Risiko für chronische Krankheiten verringern.
Lebensstilfaktor 6: Effektive Stressbewältigung
Chronischer Stress hat zahlreiche negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Methoden zur Stressbewältigung wie Meditation, Yoga und regelmäßige Entspannungsübungen können das Wohlbefinden erheblich verbessern.
Lebenstilfaktor 7: Starke soziale Verbindungen
Soziale Interaktionen und starke zwischenmenschliche Beziehungen sind wichtig für die psychische Gesundheit und können das Risiko für Depressionen und Herzkrankheiten senken.
Lebensstilfaktor 8: Kein Opioidmissbrauch
Der Missbrauch von Opioiden ist mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden. Der Verzicht auf solche Substanzen trägt zur Verlängerung der Lebenserwartung bei.
Dieser Faktor dürfte in anderen Studien weniger Relevanz besitzen und ist stark abhängig von der vor allem in den USA verheerenden Opioid-Krise.
Umsetzung der Studienerkenntnisse im Alltag
Die Integration der oben genannten Prinzipien in den Alltag kann herausfordernd sein. Wichtig ist es deshalb, sich kleine schrittweise Veränderungen vorzunehmen. Hier sind einige praktische Tipps:
- Bewegung: Finden Sie Wege, Bewegung natürlich in Ihren Alltag zu integrieren, z. B. durch Gartenarbeit, Spazierengehen oder Radfahren.
- Ernährung: Ernähren Sie sich überwiegend pflanzenbasiert und achten Sie darauf, nicht zu viel zu essen. Versuchen Sie, sich an die 80%-Regel zu halten, d.h. den Teller nicht immer komplett leer zu essen. Integrieren Sie Fastenzeiten, um Regenerationsprozesse in den Zellen anzustoßen
- Schlaf: Stellen Sie sicher, dass Sie jede Nacht ausreichend und erholsam schlafen.
- Stressbewältigung: Integrieren Sie regelmäßige Entspannungsübungen und finden Sie Ihren Lebenssinn, um Stress besser zu bewältigen.
- Soziale Verbindungen: Pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte und bauen Sie starke Beziehungen auf.
Gesund älter werden hängt stark vom individuellen Lebensstil ab
Die Forschungsergebnisse verdeutlichen, dass der Lebensstil eine zentrale Rolle für die Lebenserwartung und die Lebensqualität spielt. Die Ergebnisse der MVP-Studie bieten wertvolle Einblicke, wie wir unser Leben verlängern und verbessern können.
Durch bewusste Entscheidungen und gesunde Gewohnheiten können wir nicht nur unsere Lebensdauer erhöhen, sondern auch unsere Lebensqualität erheblich steigern. Es liegt in unserer Hand, die Prinzipien eines gesunden Lebensstils zu übernehmen und in unseren Alltag zu integrieren.